Heutiges Thema ist Redewendungen im Alltag.
Verbessere dein gesprochenes Deutsch mit diesem Selbstlern-Video! Ideal für Lernende auf B1–B2 Niveau, um alltägliche Gespräche sicherer zu führen.
Lerne Deutsch mit echten Sprechübungen! In diesem Video findest du nützliche Redewendungen und Beispiele für A1 bis C1. Perfekt für Selbstlerner – verbessere deine Aussprache und Sprachsicherheit mit realistischen Dialogen.
🔹 Deutsch sprechen lernen
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🔹 Redewendungen und Alltagssprache
Learn German through real speaking practice! This video includes useful phrases and examples from A1 to B2 levels. Perfect for self-learners – improve your pronunciation and confidence with practical dialogues.
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[Musik]
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Hallo und willkommen zu unserem Podcast.
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Heute wieder mit Anna und Lukas. Hallo
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zusammen, schön, dass ihr wieder dabei
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seid und hey, vergesst nicht unseren
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YouTube-Kanal und unsere Seite
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deutschlesen.com zu abonnieren. Da
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gibt's viele Tipps und Videos, damit ihr
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euer Deutsch jeden Tag ein bisschen
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besser machen könnt.
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Ja, genau. Und wir freuen uns auch über
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Kommentare. Schreibt uns einfach, welche
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Themen euch interessieren.
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Also, Anna, wie geht's dir heute? M
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eigentlich ganz gut. Ich habe heute
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morgen einen langen Spaziergang gemacht.
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Das war schön. Und dir?
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Mir geht's super. Ich war im Kaffee,
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habe ein Cappuccino getrunken und ein
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bisschen Leute beobachtet. Weißt du, ich
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liebe das. Einfach sehen, wie die Leute
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rumlaufen.
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Ah, ja, das ist cool. Ich finde, das ist
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wie eine kleine Inspiration. Man sieht
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so viele verschiedene Gesichter,
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Stimmungen. Manchmal denke ich mir,
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jeder hat eine kleine Geschichte.
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Genau. Ich glaube, wir könnten
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stundenlang nur über das Leute
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beobachten, Eden. Aber heute haben wir
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ein anderes Thema.
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Richtig. Heute geht's um deutsche
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Redewendungen, also Sprüche, die man
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nicht wortwörtlich verstehen kann.
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Ja. Und unser erstes Beispiel ist
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Tomaten auf den Augen haben.
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Das klingt wirklich lustig, oder? Wenn
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man das zum ersten Mal hört, denkt man,
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hä, was haben Tomaten mit Augen zu tun?
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Das bedeutet einfach, dass man etwas
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nicht sieht, obwohl es total klar ist.
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Z.B. ich suche meinen Schlüssel und er
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liegt direkt vor mir. Dann sagt Anna:
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"Lukas, hast du Tomaten auf den Augen?"
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"Weißt du eigentlich, woher dieser
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Spruch kommt?"
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Hm, ich glaube aus dem Mittelalter.
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Nicht ganz. Es gibt verschiedene
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Theorien. Eine ist, dass rote müde Augen
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so aussehen, als hätte man Tomaten
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drauf. Also wie du bist blind, du siehst
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nichts.
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Das ist witzig. Und ich finde, es ist
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auch ein bisschen frech, aber nett
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gemeint.
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Ja, das ist nicht böse. Es ist mehr ein
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lustiger Spruch im Alltag, um zu sagen,
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schau genauer hin.
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Benutzt du das oft, Anna? Manchmal.
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Besonders wenn ich mit Freunden
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einkaufe. Wenn sie etwas nicht finden,
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obwohl es direkt da ist, dann sage ich:
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"Haha, hast du Tomaten auf den Augen?"
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Ich glaube, ich muss das auch öfter
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benutzen. Es macht irgendwie Spaß.
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Weißt du, Lukas, während wir über
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Tomaten auf den Augen sprechen, fällt
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mir noch eine andere sehr bekannte
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Redewendung ein.
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Oh, welche meinst du?
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Ähm, da liegt der Hund begraben.
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Ha, das klingt erstmal komisch. Ein Hund
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und ein Grab. Was bedeutet das denn?
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Das sagt man, wenn man meint, das ist
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der wahre Grund oder das ist das
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Problem. Z.B. ich finde Mathe schwer.
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Ah, da liegt der Hund begraben. Ich habe
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nie genü geübt.
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Ah, also wie hier ist der Kern des
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Problems. Das ist praktisch. Genau.
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Lustig ist, dass niemand genau weiß,
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woher diese Redewendung kommt. Manche
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sagen, früher hat man Hunde als Schätze
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betrachtet. Wenn man den Hund findet,
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hat man den Schatz gefunden, also den
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Grund.
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Oh, das ist interessant. Ich finde, die
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Deutschen haben wirklich verrückte Ideen
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für Redewendungen.
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Ja, aber diese Sprüche machen die
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Sprache lebendiger, oder? Wenn man sagt,
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da liegt der Hund begraben, klingt das
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viel spannender als einfach nur das ist
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das Problem.
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Stimmt. Ich mag auch, wie man das im
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Alltag benutzen kann. Z.B. Warum ist
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Anna heute so müde? Ah, sie hat zu wenig
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geschlafen. Da liegt der Hund begraben.
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Genau. Und das klingt irgendwie
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sympathischer als nur das ist der Grund.
4:01
Benutzt du das oft?
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M manchmal. Besonders wenn ich eine
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Erklärung witziger machen will. Ich
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finde, solche Sprüche bleiben besser im
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Kopf.
4:10
Ich glaube, das stimmt.
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Also, Lukas, jetzt wo wir Da liegt der
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Hundbegraben besprochen haben, fällt mir
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ein, wir können noch mehr über diese
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Redewendung reden.
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Ja, gerne. Ich finde den Spruch
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interessant, aber manchmal verstehe ich
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nicht ganz, wann man ihn benutzt.
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Okay, lass uns das genau erklären.
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Da liegt der Hund begraben bedeutet,
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hier ist das echte Problem oder der
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wahre Grund für etwas. Ah, also wenn ich
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etwas nicht verstehe und dann finde ich
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den Grund, dann kann ich sagen, da liegt
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der Hund begraben. Genau. Z.B. du bist
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immer müde, aber du weißt nicht warum.
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Dann sagst du: "Ah, ich schlaf zu wenig.
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Da liegt der Hund begraben. Das ist also
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der Grund für deine Müdigkeit."
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Oder wenn ich meine Hausaufgaben nicht
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mache und dann sage ich, ich habe keine
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Zeit, aber die Wahrheit ist, ich spiele
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zu viel. Da liegt der Hund begraben.
5:05
Ja, genau. Du hast das Problem gefunden.
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Cool. Und kann man das im Alltag oft
5:10
sagen?
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Ja, sehr oft. Es ist ein guter Satz, um
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etwas Wichtiges zu erklären.
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Super, jetzt verstehe ich es viel
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besser.
5:18
Super, dass du da liegter Hundbegraben
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jetzt gut verstehst. Ich möchte dir noch
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eine wichtige Redewendung vorstellen.
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Jemandem die Daumen drücken.
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Das klingt lustig. Aber was bedeutet das
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genau?
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Also jemandem die Daumen drücken heißt
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jemandem Glück wünschen, dass etwas gut
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klappt.
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Ah, okay. Aber benutzt du das oft?
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Ja, total. Weißt du, ich erinnere mich
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genau an eine Zeit, als ich eine
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wichtige Prüfung hatte. Ich war total
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nervös und wusste nicht, ob ich alles
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richtig machen würde. Meine Freunde
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haben mir die Daumen gedrückt. Sie haben
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mir immer gesagt, wir drücken dir die
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Daumen. Das hat mir richtig geholfen,
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mich besser zu fühlen.
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Oh, das kann ich verstehen. Ich hatte
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auch mal ein Vorstellungsgespräch.
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Ich war so aufgeregt, dass ich kaum
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schlafen konnte. Meine Familie hat mir
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die Daumen gedrückt und das hat mir
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Kraft gegeben. Ich habe gedacht, okay,
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ich schaffe das. Genau. Es ist mehr als
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nur ein Spruch. Es zeigt, dass Leute an
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dich denken und dich unterstützen. Das
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fühlt sich sehr gut an, oder? Ja, total.
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Man fühlt sich dann nicht allein mit
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seinen Sorgen. Es gibt einem Mut und
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Hoffnung.
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Genau. Und der Ausdruck kommt
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wahrscheinlich aus einer alten
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Tradition. Früher haben die Menschen
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ihre Daumen gekreuzt, um Glück zu
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bringen.
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Das wusste ich nicht. Also drücken wir
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heute die Daumen, auch wenn wir sie
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nicht wirklich kreuzen.
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Ja, genau. Es ist eine schöne Art zu
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sagen, ich wünsche dir viel Glück. Ich
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finde, solche Redewendungen machen die
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Sprache viel lebendiger.
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Ja, und man kann sie einfach im Alltag
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benutzen, um nett zu sein und anderen
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Mut zu machen.
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Das werde ich auf jeden Fall öfter
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machen.
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Also Lukas, ich freue mich, dass wir
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heute so viele Redewendungen besprechen.
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Nach jemandem die Daumen drücken, fällt
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mir direkt noch eine ein, die ich total
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mag. Auf Wolke 7 sein.
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Ja, der Ausdruck klingt schon sehr
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schön, aber erklär mal, was genau
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bedeutet das? Also auf Wolke 7 sein
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heißt, dass man total glücklich ist. So
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richtig als ob man schweben würde, keine
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Sorgen hat, einfach nur Freude fühlt.
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Ah, okay. Das klingt nach einem sehr
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starken Gefühl. Aber hast du dafür auch
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ein Beispiel, eine Geschichte oder so?
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Ja, klar. Ich erinnere mich, als ich vor
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zwei Jahren meinen Abschluss gemacht
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habe. Das war ein großer Moment für
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mich. Ich war so stolz und glücklich.
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Ich fühlte mich wirklich auf Wolke 7. Es
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war als ob ich fliegen könnte, so leicht
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und froh, ich konnte gar nicht aufhören
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zu lächeln. Oh, das klingt wirklich
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toll. Ich hatte auch so einen Moment,
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als ich meinen ersten Job bekommen habe.
8:00
Ich war so nervös davor, aber als ich
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den Anruf bekam, war ich total
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glücklich. Ich glaube, ich war auch auf
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Wolke 7. Ich konnte es gar nicht
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glauben.
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Genau, solche Momente bleiben im Kopf.
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Man fühlt sich frei und voller Energie
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und das Beste ist, dass man diese Freude
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oft mit anderen teilt.
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Ja, ich erinnere mich, wie meine Familie
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mit mir gefeiert hat. Wir haben zusammen
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gegessen und viel gelacht. Es war ein
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richtig schönes Gefühl.
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Manchmal kann man auch in der Liebe auf
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Wolke 7 sein. Kennst du das? Oh ja, ich
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erinnere mich an meinen ersten Kuss. Da
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war ich auch total glücklich, ein
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bisschen nervös, aber hauptsächlich eben
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auf Wolke 7.
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Ja, das kenne ich auch. Man fühlt sich
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leicht, alles ist schön und die Welt ist
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perfekt.
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Ich finde, so eine Redewendung ist toll,
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weil sie Gefühle zeigt, die sonst schwer
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zu beschreiben sind.
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Genau. Und man kann sie in vielen
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Situationen benutzen, wenn jemand eine
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gute Nachricht bekommt oder wenn etwas
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Schönes passiert. Also, wenn ich z.B.
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eine gute Note bekomme, kann ich sagen,
9:07
ich bin auf Wolke 7.
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Genau. Oder wenn du einen schönen Tag
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mit Freunden hast oder ein Geschenk
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bekommst.
9:13
Das macht die Sprache wirklich lebendig.
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Man kann Gefühle viel besser ausdrücken.
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Ja, und ich finde, solche Sprüche machen
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das Deutschler lernen auch viel
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spannender.
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Absolut. Ich freue mich schon auf die
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nächste Redewendung.
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Super, Lukas. Da fällt mir noch eine
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Redewendung ein, die ich total mag. Die
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Katze aus dem Sack lassen.
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Haha, die Katze aus dem Sack lassen. Was
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bedeutet das eigentlich?
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Also, das bedeutet ein Geheimnis
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verraten. Etwas, das vorher nicht
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bekannt war, wird plötzlich gesagt.
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Ah, verstehe.
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Aber warum Katze und Sack? Das kommt aus
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alten Märkten, wo Leute kleine Katzen in
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Säcken verkauft haben, obwohl die Kunden
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eigentlich Hasen wollten. Wenn jemand
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die Katze aus dem Sack gieß, wusste man,
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dass das, was man erwartet hatte, nicht
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das war, was drin war.
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Das klingt ja verrückt. Also, bedeutet
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es, dass man etwas Wichtiges verrätt?
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Genau. Ich erinnere mich an eine
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Geschichte aus der Schulzeit. Wir hatten
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geplant, unserer Lehrerin eine
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Überraschungsparty zu machen.
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Oh, cool.
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Aber einer meiner Freunde konnte das
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Geheimnis nicht bewahren und hat die
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Katze aus dem Sack gelassen. Er hat es
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allen verraten.
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Oh nein, was hast du gemacht?
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Zuerst waren wir etwas sauer, aber die
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Lehrerin hat sich trotzdem gefreut. Sie
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war sogar ein bisschen überrascht.
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Das ist eine lustige Geschichte. Ich
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hatte auch mal so einen Moment. Erzähl.
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Bei uns in der Familie gab es einen
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Urlaub, den meine Eltern geplant haben,
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aber sie wollten ihn geheim halten. Ich
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habe es dann aus Versehen verraten.
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Oh je. Und was haben Sie gesagt?
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Am Anfang waren alle ein bisschen
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enttäuscht, dass das Geheimnis weg war,
11:03
aber am Ende war es nicht zu schlimm,
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weil sowieso schön war.
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Genau. Das passiert, wenn man die Katze
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aus dem Sack lässt. Man verrätt etwas,
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was geheim war und manchmal ist es nicht
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so schlimm, wie man denkt.
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Ja, es war nicht so schlimm, aber ich
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habe gelernt, Geheimnisse besser zu
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bewahren.
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Ah, ja, das ist eine gute Lektion, aber
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manchmal passiert es einfach.
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Ja, und es ist auch oft lustig, weil es
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eine Überraschung ist, die nicht mehr
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überraschend ist. Weißt du, Anna, deine
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Geschichte erinnert mich an meine
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Schulzeit. Ich hatte auch einmal so ein
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Erlebnis mit einem Geheimnis. Oh, echt?
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Erzähl mal.
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Also, in der achten Klasse hatten wir
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einen großen Schulausflug. Unsere
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Lehrerin wollte, dass das Ziel eine
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Überraschung bleibt, aber ich habe es
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herausgefunden, weil ich zufällig den
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Zettel auf ihrem Tisch gesehen habe.
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Typisch, Lukas. Und dann? Ich konnte
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einfach nicht still bleiben. Ich habe es
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einem Freund erzählt und er hat es
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sofort weitergesagt. Plötzlich wusste
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die ganze Klasse, dass wir in einen
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Freizeitpark fahren.
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Oh nein, hat die Lehrerin das gemerkt?
12:12
Ja, sie hat mich gefragt, ob ich die
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Katze aus dem Sack gelassen habe. Ich
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habe so getan, als wüsste ich von
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nichts. Aber alle haben gelacht.
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Ha, das ist typisch. Ich hatte auch mal
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so eine Situation, aber es war noch
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chaotischer.
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Jetzt bin ich gespannt.
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Es war auf einer Geburtstagsfeier von
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meiner Cousine. Wir wollten ihr einen
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großen Kuchen mit Kerzen als
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Überraschung bringen, aber ich war so
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aufgeregt, dass ich aus Versehen schon
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vorher herzlichen Glückwunsch gerufen
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habe, als sie ins Zimmer kam.
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Du konntest es nicht erwarten.
12:45
Ja, und alle haben gelacht, weil der
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Kuchen doch gar nicht auf dem Tisch
12:48
stand. Ich habe mich so geschämt, aber
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am Ende war es einfach lustig. Das sind
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genau die Momente, die man nie vergisst.
12:56
Stimmt. Und es sind meistens die kleinen
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Fehler oder Überraschungen, die solche
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Erinnerungen besonders machen.
13:03
Weißt du, Anna, ich erinnere mich jetzt
13:05
auch an eine Situation mit meiner Oma.
13:08
Oh, erzähl.
13:10
Meine Oma hatte früher einen kleinen
13:12
Garten. Sie hat immer heimlich Kuchen
13:14
gebacken, wenn wir Kinder da waren.
13:17
Einmal habe ich sie dabei erwischt und
13:19
meinen Geschwistern erzählt, dass es
13:20
später Kuchen gibt.
13:22
Und
13:24
alle Kinder sind dann sofort in die
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Küche gerannt. Meine Oma hat mich
13:28
angeschaut und nur gesagt: "Na toll,
13:31
Lukas, du hast die Katze aus dem Sack
13:33
gelassen."
13:35
Das ist so eine typische Omaszene.
13:38
Ja. Und jedes Mal, wenn ich jetzt diese
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Redewendung höre, denke ich an diesen
13:43
Tag zurück.
13:44
Das ist echt schön. Weißt du, das
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erinnert mich daran, wie meine Familie
13:49
früher immer versucht hat,
13:50
Geburtstagsgeschenke zu verstecken.
13:53
Oh, warst du auch so eine, die alles
13:55
gefunden hat?
13:56
Immer. Ich habe so lange gesucht, bis
13:58
ich die Geschenke gefunden habe und dann
14:00
konnte ich es nicht für mich behalten.
14:02
Ich habe es oft meinem Bruder erzählt.
14:06
Das passt zu dir.
14:07
Ja, aber mein Bruder konnte auch nie
14:09
still sein. Einmal hat er alles meiner
14:11
Mutter erzählt und sie war gar nicht
14:13
begeistert.
14:14
Ich glaube, wir beide wären keine guten
14:17
Geheimagenten.
14:19
Auf keinen Fall. Ich würde sofort
14:21
ausplaudern, wo der Schatz versteckt
14:22
ist.
14:23
Genau.
14:28
Oh Gott.
14:30
Lukas, ich sehe schon, du bist wirklich
14:32
nicht der Typ für Geheimnisse.
14:34
Hey, so schlimm bin ich auch nicht, aber
14:36
ja, ich habe schon ein paar mal etwas
14:39
ausgeplaudert.
14:41
Ü,
14:42
ich auch. Weißt du, einmal habe ich
14:44
meiner besten Freundin aus Versehen
14:46
verraten, dass ihr Freund einen
14:47
Heiratsantrag plant.
14:49
Oh, Anna, das ist ja eine riesige Katze
14:52
aus dem Sack. Story.
14:53
Ja, total. Ich war so nervös und sie hat
14:56
mich einfach direkt gefragt, gibt es
14:58
eine Überraschung? Und ich konnte nicht
15:00
lügen. Ich habe nur gelächelt.
15:03
Oh nein. Und dann?
15:04
Sie hat es sofort gemerkt, aber das
15:06
Lustige ist, dass sie später gesagt hat,
15:09
ich war nicht böse, ich war nur noch
15:10
spannender.
15:12
Na gut, das ist ja noch mal gut
15:13
ausgegangen. Ich hatte mal etwas
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ähnliches mit meinem besten Freund Tim.
15:18
Erzähl.
15:20
Wir wollten ihm zu seinem 18. Geburtstag
15:22
ein altes Motorrad schenken. So ein
15:25
richtig cooles Teil. Aber ich konnte
15:27
einfach nicht die Klappe halten, als wir
15:29
zusammen in der Garage standen.
15:31
Hast du ihm es verraten?
15:33
Fast. Ich habe nur gesagt, bald wirst du
15:36
etwas fahren, was nicht vier Räumen hat.
15:39
Und er hat sofort verstanden.
15:41
Lukas, das ist ja als würdest du sagen,
15:43
ich verrate nichts, aber
15:46
Ja, ich weiß. Er hat mich nur angesehen
15:48
und gesagt: "Danke Überraschung.
15:51
ruiniert.
15:53
Das klingt so nach dir.
15:55
Und du? Gab es mal was richtig
15:58
peinliches bei dir?
16:00
Oh ja, bei einem Familienessen habe ich
16:02
aus Versehen verraten, dass meine Tante
16:04
schwanger ist.
16:05
Oh Gott, das ist ja ein klassischer
16:07
Upsoment.
16:09
Total. Ich dachte, alle wüssten es
16:11
schon, aber anscheinend nicht. Plötzlich
16:14
waren alle still und haben mich
16:15
angeguckt.
16:16
Das muss dir richtig unangenehm gewesen
16:18
sein.
16:19
Oh ja,
16:20
aber später haben wir alle gelacht.
16:23
Meine Tante meinte nur: "Na, die Katze
16:25
ist jetzt wohl draußen."
16:28
Wie perfekt.
16:29
Ja, und ich habe gelernt, dass man immer
16:32
zweimal überlegen sollte, bevor man
16:34
etwas sagt. Ich glaube, wir beide haben
16:36
diese Lektion schon ein paar mal lernen
16:38
müssen.
16:39
Stimmt, aber irgendwie ist es auch süß,
16:42
wenn man so spontan ist.
16:44
Ja, du hast recht. Und ganz ehrlich,
16:46
solche Geschichten vergisst man nie.
16:48
Apropos vergessen, erinnerst du dich an
16:51
das Picknick im letzten Sommer?
16:53
Oh. Wo du fast den Plan verraten
16:55
hättest?
16:57
Ja, ich war so aufgeregt, weil alle
17:00
deine Freunde heimlich etwas für dich
17:01
vorbereitet haben. Ich habe den ganzen
17:04
Tag Angst gehabt, dass ich mich
17:05
verplappere.
17:07
Stimmt, du bist ständig weggegangen,
17:08
wenn ich Fragen gestellt habe. Ich
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dachte schon, du bist sauer auf mich.
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Nein, ich musste nur aufpassen, nichts
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zu verraten und am Ende war deine
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Reaktion einfach unbezahlbar.
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Das stimmt. Ich war echt überrascht.
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Weißt du, Anna, wenn ich an dieses
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Picknick denke, ich habe wirklich gar
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nichts gemengt. Ich hatte echt Tomaten
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auf den Augen.
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Das ist ja perfekt gesagt. Tomaten auf
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den Augen haben, passt genau zu dir.
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Ja, aber was bedeutet das eigentlich
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genau?
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Das bedeutet, dass man etwas
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offensichtliches nicht sieht oder nicht
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bemerkt. So als würde man wirklich rote
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Tomaten vor den Augen haben und alles
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verschwommen ist. Aha, das erklärt
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einiges über mich. Ich merke manchmal
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Sachen nicht, die direkt vor mir sind.
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Oh ja, ich erinnere mich da an einen
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Moment. Weißt du noch, als wir zusammen
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im Supermarkt waren?
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Ich ahne was du meinst.
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Du hast eine Ewigkeit nach der Milch
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gesucht, obwohl sie direkt vor deiner
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Nase stand.
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Ja. Und du hast nur gelacht und gesagt:
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"Lukas, du hast Tomaten auf den Augen."
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Genau. Und das Lustige ist, dass es
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nicht das einzige Mal war. Stimmt. Ich
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erinnere mich, wie ich mal meinen
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Autoschlüssel gesucht habe, während er
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in meiner Hand war.
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Das ist so typisch. Aber mir passiert
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das auch.
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Echt? Ich dachte nur, ich bin so.
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Nein, einmal habe ich meine Brille
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gesucht und ich hatte sie schon auf der
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Nase.
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Oh wow, das ist sogar noch schlimmer als
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mein Schlüsselmoment.
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Ja, meine Mutter hat damals gesagt:
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"Ana, du hast Tomaten auf den Augen.
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Seitdem benutze ich diese Redewendung
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ständig. Ich finde das Bild total
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witzig. Es klingt so, als würde man
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wirklich mit Tomaten im Gesicht
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rumlaufen.
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Ja, stell dir das mal vor. Alle Leute
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mit roten Tomaten statt Brillen.
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Das wäre eine verrückte Welt, aber
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irgendwie lustig.
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Oh ja. Und weißt du was? Es gibt so
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viele Situationen, wo man diese
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Redewendung benutzen kann. Z.B. im
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Straßenverkehr.
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Oh, das ist ein gutes Beispiel. Letzte
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Woche bin ich fast an meiner eigenen
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Straße vorbeigefahren, weil ich so in
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Gedanken war.
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Genau, das ist auch Tomaten auf den
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Augen haben. Man sieht einfach nicht,
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was direkt da ist.
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Mir fällt noch etwas ein. Mein Freund
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Max war mal bei mir zu Besuch. Ich habe
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ihn gefragt, ob er den neuen Toaster
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gesehen hat. Er stand direkt vor ihm und
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er meinte: "Nein, ich sehe keinen." Ich
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habe nur gelacht und gesagt: "Max, hast
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du Tomaten auf den Augen?" Ich
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sehe schon, wir sollten diesen Spruch
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öfter benutzen.
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Auf jeden Fall, es ist eine von diesen
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Redewendungen, die wirklich Spaß machen.
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Weißt du was? Manchmal ist es aber auch
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eine Ausrede.
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Wie meinst du?
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Na ja, wenn ich zu faul bin, nach etwas
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zu suchen, sage ich einfach: "Ach, ich
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habe Tomaten auf den Augen."
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Oh, das klingt nach dir.
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So, Lukas, wir haben heute echt
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spannende Redewendungen gelernt. Sollen
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wir sie noch mal zusammenfassen?
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Gute Idee, Anna. Dann behalten wir sie
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besser im Kopf.
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Also fangen wir an. Die erste
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Redewendung war alles in Butter. Weißt
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du noch?
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Klar, das bedeutet einfach alles ist
20:20
gut, alles ist in Ordnung. Z.B. wenn
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jemand fragt, wie geht's dir? Und man
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sagt: "Keine Sorge, alles in Butter."
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Genau. Ich finde das Bild so schön, als
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ob alles glatt läuft wie Butter. Ich
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habe das oft gehört, wenn jemand
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beruhigen will. Ja, wie neulich, als du
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deinen Handy vergessen hattest und ich
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gesagt habe: "Keine Panik, wir holen es
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später. Alles in Butter."
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Stimmt, das passt perfekt, Anna. Die
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zweite Redewendung war die Katze aus dem
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Sack lassen. Das finde ich total lustig.
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Das bedeutet ein Geheimnisveralten, wenn
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man etwas zu früh sagt, was eine
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Überraschung sein sollte.
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Wie bei meinem Beispiel mit dem
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Heiratsantrag. Ich konnte einfach nicht
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stillhalten.
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Ja, oder wie bei mir mit dem Motorrad
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für Tim. Ich habe das Geschenk fast
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verraten.
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Also, wenn jemand die Katze aus dem Sack
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lässt, ist die Überraschung weg.
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Genau. Und das Bild ist irgendwie
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witzig, als würde plötzlich etwas
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herausspringen, dass man nicht mehr
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stoppen kann.
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Und dann haben wir als drittes Tomaten
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auf den Augen haben.
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Ha, das ist mein Lieblingsspruch. Er
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bedeutet, dass man etwas
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Offensichtliches nicht sieht. wie bei
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deinem Supermarktmoment mit der Milch
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oder dein Brillenmoment, wo du sie schon
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auf der Nase hattest.
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Genau. Diese Redewendung kann man sehr
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oft benutzen, wenn jemand etwas
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übersehen hat.
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Ich mag diese drei Sprüche, weil sie
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total praktisch sind und jeder sie
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versteht.
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Ja, und ich glaube, jeder Deutsche kennt
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sie. Man hört sie wirklich ständig im
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Alltag.
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So, Anna, ich glaube, wir haben heute
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richtig viel gelacht und einiges
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erzählt.
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Oh ja, Lukas. Vor allem deine Geschichte
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im Supermarkt war wieder typisch. Du,
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ich sehe dich noch zwischen den Regalen
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stehen und ratlos gucken. Aha. Ja, das
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werde ich nie vergessen. Aber deine
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Brillengeschichte ist mindestens genauso
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lustig.
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Na gut, da hast du recht. Ich glaube,
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solche kleinen Geschichten machen unser
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Gespräch einfach lebendig. Stimmt. Heute
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war es irgendwie besonders locker. Ich
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hatte das Gefühl, wir haben einfach nur
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gequatscht wie zwei Freunde im Caffee.
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Genauso sollte es auch sein. Und wer
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zuhört, fühlt sich vielleicht so, als
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säße er direkt neben uns.
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Ich hoffe es. Und ich hoffe auch, dass
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alle beim Zuhören ein bisschen Spaß
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hatten,
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bestimmt. Wir haben schließlich nicht
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nur Sprüche gelernt, sondern auch ein
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paar witzige Momente geteilt.
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Und ich muss sagen, ich freue mich jedes
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Mal auf diese Gespräche.
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Das geht mir genauso.
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Dann sagen wir einfach danke fürs
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Zuhören.
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Ja, bleibt gesund und habt eine schöne
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Woche.
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Tschüss und bis zum nächsten Mal.
22:55
Tschüss.
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[Musik]

